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zu Therapien

Cannabis Therapie

Verfügbare Cannabisarzneimittel

Durch den Gesetzgeber wurde geregelt, dass Patienten mit einer schwerwiegenden Erkrankung, Anspruch auf die Versorgung mit cannabinoidhaltigen Arzneimitteln „in Form von getrockneten Blüten oder Extrakten in standardisierter Qualität und auf Versorgung mit bestimmten Arzneimitteln mit den Wirkstoffen Dronabinol und Nabilon haben.“ Welches Cannabis Medikament am sinnvollsten für die Behandlung der jeweiligen Erkrankung ist, kann bisher nicht eingegrenzt werden und hängt von verschiedenen Faktoren ab: u.a. gewünschte Konzentration, Darreichungsform, Wirkstoff und Zusammensetzung. Aussagekräftige Vergleichsstudien zwischen unterschiedlichen Cannabis Medikamenten liegen aktuell nicht vor. Cannabis Öle und Blüten enthalten neben dem Wirkstoff THC und CBD zahlreiche weitere pharmakologisch aktive Komponenten. Zudem scheint das Zusammenspiel verschiedener Cannabinoide ihre Wirkung untereinander zu verändern bzw. zu verbessern, was als „Entourage Effekt“ bezeichnet wird.

Auswahlkriterien für Cannabinoid haltige Arzneimittel

Jede Cannabis Sorte hat eine unterschiedliche Zusammensetzung von Cannabinoiden und Terpenen. Diese Unterschiede werden in der medizinischen Anwendung gezielt eingesetzt. Je nach angestrebter Wirkung kann ein bestimmtes Verhältnis von CBD und THC gewählt werden um z.B. antiinflammatorische, antiemetische, anxiolytische oder schmerzlindernde Effekte zu erzielen. Zurzeit stehen ca. 30 unterschiedliche Cannabis Sorten für eine Therapie zur Verfügung (siehe Fragen zu Produkten). Sie wurden alle nach GMP Standard produziert und erfüllen die pharmazeutischen Qualitätsanforderungen. Der erfolgreiche Einsatz von medizinischem Cannabis setzt eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patient voraus. Eine ausführliche Anamnese gibt Aufschluss, ob eine Therapie mit Cannabinoiden sinnvoll ist und ob die gesetzlichen Voraussetzungen – das Vorliegen einer schwerwiegenden Erkrankung, das nicht vorhanden sein von etablierten Therapiealternativen und eine nicht ganz entfernt liegende Aussicht auf eine spürbar positive Einwirkung auf den Krankheitsverlauf oder auf schwerwiegende Symptome besteht – erfüllt sind. Zudem sollten mögliche Kontraindikationen und bisherige Erfahrungen mit Cannabis erörtert werden. Gemeinsam mit dem Patienten sollte ein realistisches Therapieziel definiert und dokumentiert werden. Der Patient sollte über die korrekte Anwendung des Medikamentes und z.B. des Vaporisators aufgeklärt sein und den Unterschied zwischen Bedarfsmedikation und einer regelmäßig einzunehmenden Dosis verstanden haben. Zudem sollte er mögliche unerwünschte Wirkungen kennen und einordnen können, bei welchem Schweregrad er sich an seinen Behandler wenden sollte. Eine Dokumentation der Therapie durch den Patienten, z.B. in Form eines Schmerztagesbuchs kann helfen mögliche Schwachstellen der Therapie zu identifizieren, welche durch Dosis- und Intervallanpassung, Änderung des Verhältnisses zwischen zeitlich gleichbleibender Einnahme und Bedarfsmedikation oder eines Präparatewechsels behoben werden kann.

 

Ärztegruppen, die Cannabis verschreiben

Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie 39%
Innere und Allgemeinmedizin, Hausarzt, praktischer Arzt 33%
Nicht näher bezeichnete Fachgebiet Ärzte 17%
Anästhesiologie 8%
Hämotologie und Onkologie 2%
Kinder- und Jugendmedizin 1%

 

Vor Beginn der Cannabistherapie notwendige Patientenaufklärung

Zu Beginn der Therapie sollten einige Aspekte der Therapie in einem dokumentierten Aufklärungsgespräch erörtert werden. Das Gespräch sollte mögliche unerwünschte Wirkungen, Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten und pharmakologisch wirksamen Substanzen wie Alkohol umfassen. Ein Medikamentenplan sollte schriftlich erstellt werden, welcher die Dosierung und Intervalle, sowie die Einzeldosis und Tageshöchstdosis der Bedarfsmedikation festlegt. Der Einfluss auf das Bedienen von Maschinen und der Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit, insbesondere am Anfang der Therapie und bei Therapieumstellungen gehört ebenso zur Patientenaufklärung wie der Umgang , die sichere Lagerung des Medikamentes und der Schutz vor Zugriff unbefugter Personen.

 

Niedrig dosiert beginnen und langsam steigern

Die durchschnittliche Cannabis Blüten Dosierung liegt bei einer Tagesdosis von 0,5 bis 2 Gramm. Neben dem Anwendungsgebiet spielen Vorangegangene Therapien mit Cannabis bei der Dosierung eine Rolle. Grundsätzlich gilt, am Beginn der Therapie eine niedrige Dosis zu wählen und nur langsam zu steigern („Start low, go slow“).

 

Mitführen von medizinischem Cannabis

Der Patient sollte wissen, dass er bei einem Grenzübertitt sich zuvor über die gesetzlichen Bestimmungen des jeweiligen Landes informieren muss. In zahlreichen Ländern, selbst innerhalb der Europäischen Union ist das Mitführen von medizinischem Cannabis noch unzureichend geregelt. Es ist sinnvoll dem Patienten eine Bescheinigung („Schengen Schein“ https://www.bfarm.de/DE/Bundesopiumstelle/Betaeubungsmittel/Reisen/_node.html) auszustellen, dass dieser medizinisches Cannabis unter ärztlicher Anleitung bekommt, damit dieser ggf. Nachweisen kann, das er zum Mitführen des medizinischen Cannabis berechtigt ist.

 

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